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03.02.2021
Faire Orangen - zum zweiten Mal in Rheine

Süßer und fairer Start in das Jahr 2021

Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden, der Steuerungsgruppe der Fairtrade TownRheine, des Forums für Menschenrechte und Nachhaltigkeit sowie des Chor Signale freuen sich, dass die zweite Aktion der fairen Orangen auf noch größere Resonanz getroffen ist.

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„Da wir so viele positive Rückmeldungen und Nachfragen nach fair gehandelten Orangen hatten, haben wir beschlossen, uns im Februar 2021 erneut an der Aktion des Amtes für Mission, Ökumene und Weltverantwortung der evangelischen Kirche von Westfalen zu beteiligen“, erklärt Pfarrerin em Kerstin Hemker, Botschafterin für Brot für die Welt. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW e.V.), die seit über 40 Jahren sich für faire Beziehungen im Welthandel einsetzt, wurden im vergangenen Dezember allein für Rheine 220 kg Bio-Orangen aus der Genossenschaft  „SOS Rosarno“ im italienischen Kalabrien bezogen. Die italienischen Kleinbauern  kämpfen wie die deutschen Landwirte mit  den großen Handelsketten um Erzeugerpreise, die die Herstellungskosten und einen fairen Lohn für die Bauern sowie die Erntehelfer, überwiegend afrikanische  Migranten, einschließen.

„Toll, dass wir beim zweiten Mal fast 400 kg bestellen konnten. Nicht nur Mitglieder unseres Vereins haben sich beteiligt, sondern auch Vertreter aus evangelischen und katholischen Kirchengemeinden sowie Mitglieder aus dem Forum für Menschenrechte und Nachhaltigkeit und dem Chor Signale“, freut sich Michael Remke-Smeenk, Vorsitzender der ASW Rheine. „Süße Orangen sollen keinen bitteren Beigeschmack für die Erntehelfer haben, die oft in sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen leben. Immer mehr Menschen möchten wissen, unter welchen Bedingungen gekaufte Produkte hergestellt werden und sie sind bereit, für faire Entlohnung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen auch einen angemessenen Preis zu zahlen.“

Diese süße Aktion ist ein gutes Beispiel für die Forderung nach einer Sorgfaltspflicht von Unternehmen in der Lieferkette von Produkten. Nicht nur das deutsche Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben einen Gesetzesvorschlag in den Bundestag eingebracht. Am 27.1.2021 hat der Rechtsausschuss des Europaparlaments für einen konkreten Vorschlag für ein europäisches Lieferkettengesetz fast einstimmig gestimmt. „Das wird Auswirkungen bis auf die kommunale Ebene haben. Deshalb befassen wir uns in der nächsten Sitzung der Steuergruppe der Fairtrade Town Rheine am 9.2.2021 auch mit dieser Aktion. Es ist ein gutes Beispiel für öko-faire Beschaffung, die hoffentlich bald Standard für die Beschaffung in Kommunen ist“, führt Christa Winkelhaus als Mitglied der Steuergruppe aus.

Am Donnerstag, den 18.2.2021 von 19.30 – 21.00 Uhr besteht die Möglichkeit an einer Zoomkonferenz des evangelischen Amtes für Mission, Ökumene und Weltverantwortung  mit Herrn Prof. Gilles Reckinger, Ethnologe und Autor des Buches "Bittere Orangen" teilzunehmen. Er schildert die Situation der Plantagenarbeiter in Kalabrien. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Pfarrerin em Kerstin Hemker:  kahemker@web.de.

Damit Interessierte die Aktion kennenlernen und die Orangen testen können, gibt die Arbeitsgemeinschaft Solidarische Welt zum Einkaufspreis Orangen weiter, die im Weltladen Rheine Marktplatz 12 zwischen 10.00 und 16.00 Uhr erworben werden können.

 


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